5 Wir unterstützen Kinder darin, leistungsbereite und kompetente Lerner zu

   werden

Methodenlernen, Einsatz neuer Medien, fächerübergreifendes Lernen, Projektarbeit und kooperative Lernformen sind grundlegend, um erfolgreiches, eigenverantwortliches und selbstständiges Lernen zu ermöglichen. Unsere Schülerinnen und Schüler werden so angeleitet, lehrplan-, leistungs- und kompetenzorientiert zu lernen, sich Ziele zu setzen und diese eigenständig motiviert zu verfolgen.

 

5.1 Arbeitspläne

Die Arbeitspläne sind unter Berücksichtigung der verbindlichen Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt und sie sollen diese Vorgaben für unsere Schule umsetzen sowie gegebene Freiräume auszugestalten. Sie bilden die Grundlage unseres Unterrichts in den einzelnen Fächern. In Spalte 2 und 3 haben wir die im Lehrplan formulierten Ausführungen (2. Bereich Aufgabenschwerpunkt 3. (Kern)Kompetenzerwartungen) übernommen:

Die Umsetzung dieser Ziele an unserer Schule ist in Spalte 1 Thema Unterrichtsinhalte/-gegenstände und Spalte 4 in Form von Hinweisen auf Material, Methoden, Medien, fächerübergreifende Vorhaben, außerschulische Partner gegeben. Hierdurch können wir gewährleisten, dass die laut Lehrplan geforderten Kompetenzerwartungen in unserer Schule umgesetzt werden. Die unter Punkt 5.2 bis 5.8 genannten und beschriebenen Konzepte verstehen wir als weitere Ausgestaltung unserer schulischen Arbeitspläne. (Beispiel eines Arbeitsplans im Anhang)

 

5.2 Leseförderung

Die Lesekompetenz ist eine Schlüsselkompetenz des Lernens. Auch bei fortschreitender Medialisierung bleibt das Lesen eine grundlegende Kulturtechnik, auf die unsere Informationsgesellschaft aufbaut. Nur wenn das Gelesene verstanden wurde, entstehen aus Daten Urteile, aus Symbolen Bedeutungen, aus Informationen Wissen und aus Texten Sinn.

„Lesekompetenz“ meint den verstehenden Umgang mit Texten. Der Begriff umfasst auch die Fähigkeit, sich Inhalte von Texten zu Eigen zu machen und sie dem Gedächtnis einzuprägen. Dazu muss das Gelesene aktiv mit dem Vorwissen verbunden werden. Auf diese Weise wird die innere Repräsentation der Welt zunehmend erweitert.” (Christine Kretschmer).

Ziel unseres Unterrichts ist es, die Lesefreude zu wecken und zu fördern.

Um die Lesemotivation der Kinder zu fördern und zu entwickeln, wird Wert auf eine lesefördernde Lernumgebung mit vielfältigen Leseanreizen gelegt sowie auf das Nutzen außerschulischer Angebote.

 

Hierzu gehören auch:

Büchereibesuche

Lesen und Erarbeiten von Ganzschriften (mindestens eine Ganzschrift ab der 2. Klasse pro Schuljahr) z. T. unter Einbeziehung eines Lesebegleiters

jährliche Buchausstellung für Kinder und ihre Familien

Lesenächte

Klassenbüchereien

Wenn möglich: Zeitungsprojekt in der 4. Klasse

Einsatz von Lesehelfern als geduldige Zuhörer

Leseförderung auch mit Unterstützung des Computers à Nutzen von Antolin ab dem 2. Schuljahr

 

Da nicht alle Kinder auf die gleiche Weise und im gleichen Tempo das Lesen erlernen, werden vielfältige, differenzierende Maßnahmen ab dem 1. Schuljahr ergriffen und angeboten, z. B.:

§         Aufstellen individueller Förderpläne (nach Bedarf)

§         Freie Lesezeiten

§         Anbieten anforderungsbezogener Texte

§         Lesen als Bestandteil der Tages- und Wochenplanarbeit

§         Trainingsprogramm „Leichter Lesen lernen mit der Hexe Susi“

§         Leseförderung auch mit Unterstützung des Computers

 

Im 2. Halbjahr dieses Schuljahres wird das Kollegium eine kollegiumsinterne Fortbildung zum Thema „Leseförderung in der Grundschule“ durchführen. Auf Grundlage dieser Fortbildung werden wir das Konzept zur Leseförderung weiterentwickeln.

 

5.3 Rechtschreiben

Im 2. Halbjahr des 1. Schuljahrs wird in allen Klassen die Rechtschreibwerkstatt von Norbert Sommer-Stumpenhorst eingesetzt. Dieses Material ermöglicht den Kindern ein sehr individuelles Vorgehen. Die einzelnen Rechtschreibphänomene werden in so genannte „Zimmer“ aufgeteilt. Diese Zimmer werden von den Kindern in vorgegebener Reihenfolge durchlaufen. Ins folgende Zimmer wechseln die Kinder nach Analyse der Diagnosediktate. Somit ist der Durchlauf des Programms individuell. Jeder verbleibt so lange in einem Zimmer und bearbeitet das dort zahlreich vorhandene Selbstlernmaterial, bis die Fehlerzahl in diesem Bereich gegen Null tendiert. Alle Kinder starten zum Ende des 1. Schuljahres in der Rechtschreibwerkstatt im Zimmer LB. Hier werden die gehörten Laute den entsprechenden Buchstaben zugeordnet. Weiter geht es im Zimmer LD, in welchem die Lautdurchgliederung von Wörtern geübt wird. Kein Buchstabe darf in einem lautgetreuen Wort fehlen und keiner darf zu viel sein. Auf dieses Zimmer folgt WA (Wortarten). Die Wortarten Nomen, Verben und Adjektive werden erkannt und auf Groß- und Kleinschreibung hin überprüft. LV, das Zimmer der langen und kurzen Vokale folgt auf WA. Hinzu kommen noch die Zimmer WU (Wortumformung), WZ (Wörter zusammen/getrennt schreiben), SA (satzabhängige Schreibweise von Wörtern), SZ (Satzzeichen) und AF (Ausnahmeschreibungen und Fremdwörter). Auf Grund der umfassenden Konzeption bieten wir, neben Erläuterungen auf den Klassenpflegschaftssitzungen, alle zwei Jahre einen Elternabend zu diesem Konzept an. Vorgestellt wird der Sprach- und Schriftspracherwerb sowie das Erlernen der Rechtschreibung allgemein und nach Sommer-Stumpenhorst. Wir stellen die an der Schule gebräuchlichen Materialien vor und geben Raum für Fragen und Anregungen.

Auch auf den 1. Klassenpflegschaftssitzungen wird das Bewertungsschema der Diagnosediktate nach Sommer-Stumpenhorst vorgestellt und erklärt  (ab dem 3. Schuljahr). Vielfältige Informationen zu dieser Konzeption finden Sie unter www.rechtschreib-werkstatt.de.

Ergänzend zu dem individuellen Vorgehen mittels der Materialien von Sommer-Stumpenhorst  werden alle für die Grundschule zentralen Rechtschreibphänomene mittels der Rechtschreibwerkstatt in unserem Deutschbuch Pusteblume eingeführt, erarbeitet und durch entsprechende Übungen vertieft.

 

 

5.4. Experimentieren im Sachunterricht

Ein wesentlicher Bestandteil des Sachunterrichts an unserer Schule ist das Experimentieren und Dokumentieren.

Das Kollegium der RSS nahm am NRW- Pilotprojekt der Bayer-AG, Werk Dormagen und des Studienkreises Schule/Wirtschaft NRW teil. Grundlage ist das Unterrichtsentwicklungskonzept „Lernen lernen von Anfang“, das die Kinder für das selbstständige Lernen mit Methodentraining ausstattet und das Kennenlernen des eigenen Lerntyps ermöglicht.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei einer angemessenen, kindgemäßen Unterrichtsgestaltung verstehendes und interessiertes Lernen im Vorfeld der Naturwissenschaften schon im Kleinkind- und Grundschulalter möglich und überaus sinnvoll ist. Frühzeitige, positive Lernerfahrungen wirken sich dabei insbesondere auf die Entwicklung von Motivation und Interesse, auf die erlebte Kompetenz und auf die Fähigkeit wissenschaftlich zu denken, förderlich aus. Zum Erreichen dieser Ziele ist die Durchführbarkeit für die Kinder und das Gelingen der Experimente notwendig.

 

Durch eine Spende des chemischen Fonds konnten wir die Materialien für ca. 40 Schülerexperimente in Klassenstärke sowie die von der Freiburger Universität, für diese Zweck entwickelte Navilion-Box anschaffen. Hierdurch ist es möglich, dass die Kinder selbstständig Experimente in Partner- oder Gruppenarbeit durchführen.

Auf der Grundlage der Auseinandersetzung mit dem Thema wurde folgender Konferenzbeschluss gefasst:

In den Jahrgangsstufen 1 und 2 werden mindestens acht Schülerexperimente durchgeführt. In den Jahrgangsstufen 3 und 4 werden mindestens zwölf Schülerexperimente durchgeführt. Diese Experimente werden in einem Experimentierheft über die gesamte Grundschulzeit dokumentiert. Eine Einführung dieses Heftes findet in der 1. Jahrgangsstufe statt.

 

 

5.5 Methodenkompetenz

Neue Lernmethoden sind geboten, da von Seiten der Eltern, der Betriebe und der Bildungspolitik zunehmend neue Anforderungen an die schulische Bildungsarbeit gestellt werden, die neben den unverzichtbaren Qualifikationen Lesen, Schreiben und Rechnen auf die Vermittlung zukunftsgerechter Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Methodenkompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Kreativität, Eigeninitiative, Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewusstsein zielen. Mit den traditionellen Methoden lassen sich diese Qualifikationen nur schwer vermitteln. (vgl. Heinz Klippert, Unterrichtsentwicklung, Methodentraining als Basisstrategie, in Schulleitung und Schulentwicklung, E.2.11, S. 2f)

Das Einführen, Einüben und Vertiefen folgender Methoden bietet unseren Schülerinnen und Schülern ein solides Fundament, um auch auf den weiterführenden Schulen erfolgreich lernen und arbeiten zu können. Im Schuljahr 2007/08 hat das Kollegium an einer Fortbildung zur Informationsbeschaffung und -verarbeitung teilgenommen. Weitere Fortbildungen fanden statt zu den Themen „Kommunikationstraining und Kooperationstraining“. Resultat war ein erweitertes Methodenrepertoire, welches die Grundlage für eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten unserer Schülerinnen und Schüler bildet:

 

„Methoden an der RSS“

 

Informationsbeschaffung und -verarbeitung

Kommunikation und Kooperation

Klassen 1 und 2

- Markieren

- Mind-Map

- Vortrag

- 4-Ecken-Gespräch

- Kugellager

- Einzelarbeit

- Partnerarbeit,

- Gruppenarbeit

Klassen 3 und 4

- Stichwortzettel

- Lernplakat

- Referat

- Round Robin

- Schreibgespräch

-Einzelarbeit,

-Partnerarbeit,

-Gruppenarbeit

 

In den Klassen 3 und 4 werden die Methoden innerhalb eines Lernarrangements geübt und somit gefestigt.

 

 

 

5.6 Medienerziehung und -konzept

Die Medienerziehung an der Richard-Schirrmann Schule erfolgt durch folgende Bausteine:

 

-          die Umsetzung der neuen Richtlinien und Lehrpläne

-          die Teilnahme an Zeitungsprojekten oder Radionächten

-          Besuche der Pfarrbücherei St. Peter Hoisten

-          Den Einsatz von Computern im Unterricht

 

Seit 2006 arbeiten wir in Hinblick auf den Einsatz von Computern im Unterricht an unserem Medienkonzept. Im Mittelpunkt unserer Überlegungen steht und stand immer, dass der Computer neue Möglichkeiten des individuellen selbstbestimmten Lernens eröffnet.

 

In jedem unserer Klassenräume stehen zwei bis vier Computer zum individuellen Einsatz im Unterricht bzw. Förderunterricht. Durch die Kooperation mit dem BBZ Weingartstraße und entsprechende Spenden ist es uns im Jahr 2008 möglich gewesen, einen Computerraum mit 15 Computern einzurichten. Ebenso haben wir auf Grund dieser Kooperation einen schuleigenen Server, der uns die technischen Möglichkeiten bietet, die Kinder im Computerraum in den Umgang mit Lernsoftware und Word einzuweisen. Die Kinder können dann an dem Computer in ihrem Klassenraum auf die gespeicherten Daten zurückgreifen und individuell weiterarbeiten.

 

Wir haben uns auf Grund unserer Praxiserfahrungen darauf geeinigt, wann mit den ausgewählten Lerninhalten in den jeweiligen Jahrgangsstufen zu beginnen ist. Des Weiteren sind in den folgenden Schuljahren die schon erworbenen Fähigkeiten zu vertiefen und zu sichern.

 

Lerninhalte nach Jahrgangsstufen geordnet

 

1. und 2. Jahrgangsstufe:

Ø      Ein- und Ausschalten des Computers

Ø      Umgang mit Maus, Cursortasten, Tasten, Lautsprecher und Kopfhörer beherrschen

Ø      Erste Orientierung auf der Tastatur

Ø      Aufrufen von bestimmten Programmen

Ø      Öffnen und Beenden erster Programme

Ø      Erste Wörter bzw. kleine Texte schreiben können

Ø      Drucken von Dokumenten

Ø      Einführung Lernwerkstatt

Ø      Einführung Blitzrechnen

Ø      Einführung Antolin

Ø      Einführung Zahlenzorro

Ø      Erwerb Computerführerschein

 

3. und 4. Jahrgangsstufe:

Ø      Texte bearbeiten (Markieren, Einfügen, Löschen)

Ø      Texte schreiben, aufrufen und speichern

Ø      Texte gestalten (Groß- und Kleinschreibung, unterstreichen, fett schreiben)à Arbeit mit dem Klickheft bis Seite 19

Ø      Informationssuche (von CD, Einstieg ins Internet z. B. über Kindersuchmaschinen)à Arbeit mit dem Klickheft S. 28-33

Ø      Zu bestimmten Themen Texte im Internet mit Hilfe von Suchmaschinen finden

Ø      CD/Diskette einlegen und öffnen können

Ø      Homepagesuchspiel

Ø      Rest Klickheft als weiteres Differenzierungsmaterial

 

5.7 Hausaufgabenkonzept

Aus zwei Fortbildungstagen zum Thema Hausaufgaben ist ein Hausaufgabenkonzept entstanden. Erarbeitet wurde dieses Konzept von den pädagogischen Mitarbeitern der OGS und dem Lehrerkollegium gemeinsam mit Moderatoren des Kompetenzteams NRW. In dem Konzept werden Empfehlungen und Vereinbarungen zum Umgang mit Hausaufgaben gegeben.

Allgemeine Empfehlungen zur Erledigung von Hausaufgaben

 

1.     Jedes Kind benötigt ein Mitteilungsheft, in dem alles zum Thema Hausaufgaben steht.

Dieses Mitteilungsheft dient der Aufzeichnung der zu erledigenden Hausaufgaben. Darüber hinaus werden in diesem Heft alle Beobachtungen bzgl. der Erledigung der Hausaufgaben von den beteiligten Bezugspersonen (Mitarbeiterin aus der OGS, Elternteil und Lehrerin) aufgeschrieben. So wird sichergestellt, dass bei auftretenden Problemen ein Austausch stattfinden kann.

Auf Grund der bisherigen Erfahrungen schreiben die OGS-Kräfte und die in der OGS tätigen Lehrkräfte notwendige, kurze Rückmeldungen direkt unter die zu erledigende Hausaufgabe.

 

2.     Jedes Kind benötigt einen Platz, an dem es in Ruhe und selbstständig arbeiten kann.

Jedes Kind, sowohl in der OGS als auch zu Hause, sollte möglichst in ruhiger Arbeitsatmosphäre seine Hausaufgaben alleine erledigen. Dies dient der Erziehung zur Selbstständigkeit und dem eigenverantwortlichen Umgang mit Aufgabenstellungen.

 

3.     Jedes Kind benötigt eine Bezugsperson für Rückfragen, die auch Denkanstöße gibt.

 

4.     Die Bezugsperson weist auf Sauberkeit hin, die Richtigkeit wird aber nicht im Detail überprüft.

 

5.     Bei grundlegenden Verständnisproblemen macht das Kind die Hausaufgaben nicht. Die Bezugsperson schreibt eine entsprechende Notiz in das Mitteilungsheft (unter die Hausaufgabe).

Jedes Kind sollte die Möglichkeit einer Bezugsperson haben, an die es Rückfragen zu den Hausaufgaben stellen kann. Oftmals helfen hier sicherlich kleine Denkanstöße, um die selbstständige Erledigung der Hausaufgaben zu gewährleisten. Die Bezugsperson achtet auf die Sauberkeit der zu erledigenden Hausaufgaben. Sollten die Hausaufgaben in weiten Teilen fehlerhaft sein, sollten sie auch so mit in die Schule gebracht werden. Hier ist es Aufgabe der Lehrerin festzustellen, wieso diese Fehler zustande kamen und welche Förderung das Kind braucht, um solche Fehler vermeiden zu können. Ebenso sollte bei Verständnisproblemen, die eine selbstständige Erledigung der Hausaufgaben verhindern, eine Notiz diesbezüglich im Mitteilungsheft gemacht werden. Auch hier ist es Aufgabe der Lehrerin, in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus, das Kind so zu fördern, dass es seine Hausaufgaben selbstständig erledigen kann. Dies kann auch mit Hilfe differenzierter Hausaufgaben stattfinden, d.h.: nicht alle Kinder einer Klasse haben die gleichen Hausaufgaben auf.

1.     Überschreitet ein Kind häufig die vorgesehene Zeit für Hausaufgaben, wird die Arbeit abgebrochen und die Bezugspeson schreibt eine entsprechende Notiz in das Mitteilungsheft (unter die Hausaufgabe).

Die gesetzlich vorgegebenen Zeiten in den Jahrgangsstufe 1 und 2 betragen 30 Minuten in der Jahrgangsstufe 3 und 4 beträgt diese Zeit 60 Minuten. Hiermit sind konzentrierte Arbeitszeiten gemeint.

Diese Zeitspannen sind festgelegt worden, damit die Kinder nicht überfordert werden und ihnen neben der Arbeitszeit oder Lernzeit noch ausreichend Freizeit für andere Aktivitäten am Tag bleibt. Die deutliche Überschreitung der Hausaufgaben kann zahlreiche Gründe haben. Um herauszufinden, wo die Ursachen hierfür liegen, und eine entsprechende Vereinbarung treffen zu können, ist es wichtig, dass die Kolleginnen Kenntnis davon haben. Daher ist ein entsprechender Eintrag in das Mitteilungsheft notwendig (unter die Hausaufgabe).

 

2.     Kommt es in der OGS zu Überschneidungen von AGs mit den Hausaufgabenzeiten, kann nicht gewährleistet werden, dass die Kinder an diesem Tag ihre Hausaufgaben vollständig bzw. überhaupt in der OGS erledigen können. Die Eltern und Kinder entscheiden gemeinsam bei der Teilnahme an einer entsprechenden AG, dass die Kinder ihre Hausaufgaben an diesem Tag außerhalb der OGS-Zeiten erledigen müssen.

 

5.8 Grundsätze des Leistungsverständnisses und der Leistungsbewertung

Die Grundschule ist einem pädagogischen Leistungsverständnis verpflichtet, das Leistungsanforderungen mit individueller Förderung verbindet. Aufgabe der Grundschule ist es, alle Kinder zu Leistungen zu motivieren, die Leistungen jedes Kindes wahrzunehmen, zu würdigen und gerecht zu bewerten. Zum pädagogischen Leistungsverständnis gehört auch, Lernwege zu öffnen und jedes Kind individuell zu fördern.

 

Die Grundlagen der Leistungsbewertung sind im Schulgesetz verankert und orientieren sich an den Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne.

In die Leistungsbewertung fließen alle von den Kindern erbrachten Leistungen ein. Dazu gehören schriftliche Arbeiten und sonstige Leistungen, wie mündliche und praktische Beiträge sowie gelegentliche kurze schriftliche Übungen.

Für die Leistungsbewertung ist es wichtig, die Kinder an eine realistische Einschätzung der eigenen Leistung heranzuführen. Dafür ist es erforderlich, den Kindern die Leistungsanforderungen in altersangemessener Form transparent zu machen.  Fehler und Unsicherheiten werden nicht sanktioniert, sondern als Lerngelegenheiten und -herausforderungen genutzt. Ein positives Lern– und Leistungsklima ist Voraussetzung in das Vertrauen der eigenen Leistungsfähigkeit. Bei der Leistungsbewertung werden nicht nur die Ergebnisse gewertet, sondern auch die Anstrengung und die Lernfortschritte. Neben Einzelleistungen werden auch in Gruppen erbrachte Leistungen und soziale Kompetenzen beurteilt. Metakognitive Kompetenzen der Kinder werden ausgebaut, indem sie die Erfolge ihres Lernens reflektieren und richtig einordnen.

(Quelle, Lehrplan Leistungen fördern und bewerten)

 

5.8.1 Orientierung an Kompetenzen und Kompetenzerwartungen

Die vorstehenden Ausführungen machen deutlich, dass es im Unterricht der

Grundschule um mehr als reine Wissensvermittlung geht. Neben dem Aufbau einer fachlichen „Wissensbasis“ kommt der Entwicklung übergreifender, prozessbezogener Kompetenzen eine tragende Rolle zu. Sie sind gegenüber den fachlichen, inhaltsbezogenen Kompetenzen als gleichwertig anzusehen.

Unterschieden werden dabei die grundlegenden Bereiche:

Wahrnehmen und Kommunizieren,

Analysieren und Reflektieren,

Strukturieren und Darstellen,

Transferieren und Anwenden.

(Quelle, Richtlinien und Lehrpläne)

In den Lehrplänen der jeweiligen Fächer werden verbindliche Kompetenzerwartungen geäußert, die auf der Ebene der prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen festlegen, welche Leistungen von den Schülerinnen und Schülern am Ende der Schuleingangsphase sowie am Ende der Klasse 4 erwartet werden. So sollen die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Weiterlernen geschaffen werden. Die Überprüfung des erreichten Kompetenzniveaus ermöglicht es uns Lehrerinnen und Lehrern aber auch, so früh wie möglich Kinder in ihrer Lernentwicklung zu fördern, die die grundlegenden Kompetenzen noch nicht erreicht haben.

 

5.8.2 Kompetenzorientierte Ankreuzzeugnisse

Nach intensiver Diskussion und längerer Entwicklungszeit sowie entsprechendem Schulkonferenzbeschluss haben wir zum Abschluss des Schuljahres 2012/13 in den Klassen 1-3 (4.Schuljahr, 1. Halbjahr) neue Zeugnisse eingeführt. Die bisherigen Berichtszeugnisse werden durch kompetenzorientierte Zeugnisse zum Ankreuzen (Rasterzeugnisse) ersetzt (die Notengebung in der Klasse 3 bleibt davon unbetroffen), d.h. der Fließtext der bisherigen Berichtszeugnisse entfällt. Die Zeugnisformulare beinhalten nun Kompetenzerwartungen für die einzelnen Fächer sowie für das Arbeits- und Sozialverhalten. Die verwendeten Kompetenzen basieren auf den Richtlinien und Lehrplänen und werden fortwährend weiterentwickelt und ggf. angepasst.

Die Rasterzeugnisse ermöglichen eine höhere Transparenz, Aussagekraft und Klarheit als die bisherigen Berichtszeugnisse. Die entwickelten Zeugnisse sind Bestandteil unseres schulischen Leistungskonzeptes und bieten folgende Vorteile:

 

• für jedes Fach sowie das Arbeits- und Sozialverhalten sind verbindliche Kriterien verabredet worden, die für alle Kinder einer Jahrgangsstufe gelten,

• die Leistungsbeurteilung innerhalb eines Jahrgangs wird einheitlicher und vergleichbarer, da die gleichen Kompetenzen beurteilt werden,

• durch die differenzierte Auflistung der Kriterien in den einzelnen Fächern wird deutlicher, was in den einzelnen Fächern gefordert wird,

• durch die Einführung der Rubriken „++“, „+“, „o“ und „-“ sowie den entsprechenden Hinweisen hierzu (siehe Anhang), können die Eltern die Leistungen ihres Kindes im jeweiligen Fach besser einordnen.

Jede Einzelkompetenz eines Kindes wird auf dem Zeugnis nach den oben aufgeführten Rubriken eingestuft.

Die Noten ab Klasse 3 ergeben sich nicht zwangsläufig aus dem rechnerischen Mittel der angegebenen Kompetenzen, da die einzelnen Kompetenzen in vier anzukreuzenden Rubriken bewertet werden und unser Notensystem sechs Noten umfasst. Zudem fließen in die Gesamtnote noch weitere Aspekte des gesamten Lernverhaltens, der Leistungsmotivation und des individuellen Lernfortschritts ein, die nicht alle komplett in den anzukreuzenden Kompetenzbereichen abgedeckt sein können. Hinzu kommt, dass einzelne Kompetenzbereiche in einem Fach unterschiedlich gewichtet werden.

 

Die kompetenzorientierten Zeugnisse dienen als Grundlage unserer Beobachtungsbögen im Unterricht und ebenso als Beratungsgrundlage in Elterngesprächen.

Die zu erbringenden Leistungen sind den Kindern von vorneherein transparent und werden im täglichen Umgang miteinander immer wieder thematisiert. Dies motiviert unsere Schülerinnen und Schüler, sich selber Ziele zu setzen und diese erreichen zu wollen.

 

5.8.3 Noten und Zeugnisse

An unserer Schule erhalten die Kinder in der Schuleingangsphase (Jahrgang 1und 2) weder für die im Unterricht erbrachten Leistungen noch auf den Zeugnissen Noten in den einzelnen Fächern. Am Ende des Schuljahrs erhalten die Kinder ein „kompetenzorientiertes Ankreuzzeugnis“. In der Klasse 3 werden benotete Arbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik geschrieben. Hier erhalten die Kinder zum Halbjahr und zum Schuljahrsende ein kompetenzorientiertes Zeugnis, ergänzt durch Noten in den einzelnen Fächern.

In der Klasse 4 werden, wie in Klasse 3, benotete Arbeiten in Deutsch und Mathematik geschrieben. Zum Halbjahr erhalten die Kinder ein reines Notenzeugnis (Noten für alle Fächer) zusammen mit einer begründeten Empfehlung zur Wahl der weiterführenden Schule. (Im Vorfeld zu diesem Zeugnis informiert die Schulleitung umfassend über den Übergang zur weiterführenden Schule.) Zum Schuljahrsende in Klasse 4 erhalten die Kinder ein reines Notenzeugnis.

In den Klassen 3 und 4 setzt sich die Gesamtnote Deutsch aus den 3 Noten wie folgt zusammen:

1. 40% Sprachgebrauch

2. 30% Lesen

3. 30% Rechtschreibung

 

5.8.4 Vereinbarungen zur Benotung von schriftlichen Arbeiten in Deutsch und

         Mathematik in Klasse 3 und 4

In den Fächern Deutsch und Mathematik haben wir für die Bewertung der schriftlichen Arbeiten folgende Vereinbarungen getroffen:

 

Deutsch

 

Verfassen funktionsangemessener Textsorten (Planen, Schreiben, Überarbeiten)

Schriftliche Ausarbeitungen ab Klasse 3 werden mindestens zweimal pro Halbjahr bewertet. Im 3. Schuljahr und dem ersten Halbjahr im 4. Schuljahr schreiben die Schülerinnen und Schüler einen Entwurf und ändern diesen Aufgrund von Überarbeitungshinweisen der Lehrerin oder aus der Schreibkonferenz. Die zweite Fassung nach der Überarbeitung wird bewertet, wobei auch die Umsetzung der Überarbeitungshinweise in die Benotung einbezogen wird. Im 2. Halbjahr des 4. Schuljahrs wird die erste Fassung nach eigener Überarbeitung und Kontrolle durch den Schüler benotet.

Für die einzelnen Textsorten wie z.B. Bildergeschichte, Fantasiegeschichte, Nacherzählung, Vorgangsbeschreibung, Personenbeschreibung, Fabeln, Märchen, Bericht etc. gibt es kollegiumsinterne Bewertungsraster, die die erworbenen Kompetenzen in vier Bereichen bewerten und so zu einer Gesamtnote führen (Beispiel siehe Anlage). Anhand der dargestellten Kompetenzen, bezogen auf eine Textsorte, wird der Unterricht geplant und den Kinder verdeutlicht, welche Kompetenzen sie erwerben sollten.

 

 

Rechtschreiben

Im dritten und vierten Schuljahr werden mindestens 3 Diagnosediktate pro Halbjahr

geschrieben und bewertet. Diese Noten fließen in Klasse 3 in die Zeugnisnote des Bereichs Rechtschreiben ein und machen hierbei einen Anteil von 60% aus. Die verbleibenden 40% setzen sich aus der Bewertung der Abschreibtexte, der Textüberarbeitung mit Hilfe des Wörterbuchs, dem erreichtem Level in der Rechtschreibwerkstatt und dem Bemühen des Kindes um richtiges Schreiben, also seinem persönlichen Arbeitseinsatz, zusammen.

Im 4. Schuljahr wird die vorausgegangene Gewichtung der Rechtschreibleistungen verändert. Die Diagnosediktate fließen nun zu 40% in die Rechtschreibnote mit ein, die verbleibenden 60% verteilen sich auf Abschreibtexte, Textüberarbeitung mit Hilfe des Wörterbuchs, erreichtem Level in der Rechtschreibwerkstatt und dem Bemühen des Kindes um richtiges Schreiben, also seinem persönlichen Arbeitseinsatz. In den Diagnosediktaten wird die genau gleiche Verschreibung nur einmal als Fehler gewertet.

Bei herausragenden Leistungen in den Diagnosediktaten kann es zur Abweichung in der vorgegebenen Notengebung kommen. Diese ist mit der Jahrgangsstufenkollegin zu besprechen.

Der Elternwille nach einer einheitlichen Rückmeldung über die Diagnosediktate wurde besprochen, indem das Kollegium einen einheitlichen Rechschreibpass in DIN-A4-Größe erstellte.

 

Mathematik

Bei schriftlichen Arbeiten, bei denen es Punkte für einzelne Aufgaben gibt, wird nachfolgendes Schema verwendet:

bis 95%

sehr gut

91% - 81%

gut

80% - 67%

befriedigend

66% - 50%

ausreichend

49% - 25%

mangelhaft

25% - 0%

ungenügend

Nach Schwierigkeit der erstellten Arbeit kann die Beurteilung individuell variieren.

Es werden pro Halbjahr mindestens 3 Lernzielkontrollen, bzw. Klassenarbeiten geschrieben.

Die Kompetenztests (Zahlenbuch) erhalten die Kinder nicht zurück. Kindern und Eltern werden nur Ergebnisse mitgeteilt, aus denen ersichtlich wird, wie viele Punkte in den einzelnen Aufgaben erreicht worden sind. Auf den Elternsprechtagen werden die Kompetenztests mit den Eltern besprochen.

Bei der Erstellung der Mathematikarbeiten wird darauf geachtet, dass Aufgaben in allen drei Anforderungsbereichen, Reproduzieren, Zusammenhänge herstellen sowie

Verallgemeinern und Reflektieren, gestellt werden.