2 Wir legen Wert darauf, dass die Kinder mit Freude lernen.
Gemeinsam mit den Kindern gestalten wir Schule als einen Lebens- und Lernraum, so dass sie gerne zur Schule kommen und sich auf das Miteinander, sowie die gemeinsame Arbeit freuen können. Die natürliche Wissbegierde der Kinder und ihre Motivation etwas zu lernen, werden durch Lob und Anerkennung unterstützt. Wir bestärken die Kinder darin, eigene Fragestellungen einzubringen, ihre Kreativität zu entfalten und zu nutzen.
2.1 Die Schule als Lebens- und Lernraum gemeinsam gestalten
Drei zentrale Aspekte der gemeinsamen Gestaltung unserer Schule als Lebens- und Lernraum sind das sozialen Miteinander (Ausführungen zum sozialen Miteinander unter Punkt 6: Wir pflegen einen toleranten, respektvollen, offenen und werteorientierten Umgang im täglichen Schulleben), die gemeinsame Gestaltung des Schulgebäudes und –geländes in Bezug auf die Bedürfnisse unserer Schulkinder sowie das Einbringen von eigenen Fragestellungen in den Unterricht.
Bereits bei den Umbaumaßnahmen im Jahre 2006 wurden die Kinder unserer Schule befragt, welche Aspekte für sie bei der Gestaltung unseres Außengeländes wichtig sind. Die Wünsche der Kinder nach einem Fußballplatz, einer Ruhezone, einem neuen Klettergerüst sowie einer Kletterwand konnten dann bei den Umbaumaßnahmen berücksichtigt werden. In den einzelnen Klassen werden die Kinder an der Gestaltung der Räume beteiligt. Jede Schülerin und jeder Schüler unserer Schule hat über das Schülerparlament die Möglichkeit, eigene Ideen zur Gestaltung des Schulgebäudes und -geländes einzubringen. Basierend auf Vorschlägen des Schülerparlamentes sind in den letzten drei Jahren der Schulgarten, die Kräuterspirale und der Barfußpfad entstanden. Selbstverständlich entscheiden die Kinder auch, mit welchen Spielgeräten sie in der Pause ihre Zeit verbringen möchten.
Darüber hinaus führt jeweils die 4. Klasse seit vier Jahren ein Kunstprojekt im Rahmen von Kultur und Schule mit dem Neusser Bildhauer Jürgen Zaun durch. Hierbei geht es immer um die künstlerische Gestaltung unseres Schulgeländes. So sind die Fantasiefiguren entlang der Turnhallenwand, die Stelen vor dem Fußballplatz, die Skulpturen im Außengelände sowie die Gestaltung der Holzpfosten des Vordaches entstanden.
Unsere Schülerinnen und Schüler werden dazu angeleitet eigene Fragestellungen in den Unterricht einzubringen. Hierzu dienen verschiedene Methoden wie z.B.:
- das Mitbringen von Materialien und Medien zu einem Unterrichtsthema
- eine Kartenabfrage in der Klasse, welche Aspekte und Fragestellungen eines Unterrichtsthemas für die Kinder von Bedeutung sind
- die Beantwortung naturwissenschaftlicher Fragestellungen anhand von Experimenten (siehe Punkt 5.4).
Das Schülerparlament legt ebenso die Themen für die Projektwochen fest. Bei der Durchführung von Projektwochen bringen die Kinder auch Ideen und Vorschläge ein, welche Aspekte und Fragestellungen eines Projektthemas wichtig für sie sind.
Zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Schulentwicklung führen wir alle vier Jahre zeitgleich zur einer Elternbefragung (siehe Punkt Evaluation) eine Befragung aller Schülerinnen und Schüler durch. Neben den für uns ersichtlichen Konsequenzen für die kontinuierliche Weiterarbeit, wird den Kindern hierdurch deutlich gemacht, dass uns ihre Meinung wichtig ist und sie an der Gestaltung unserer Schule beteiligt sind.
Ausschnitt aus dem Fragebogen
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12. Ich schaffe meine HA immer in der vorgege- □ □ □ □ □
benen Zeit (1. + 2. Schuljahr: 30 Min., 3. + 4.
Schuljahr: 60Min.).
13. Ich komme gut mit den anderen Kindern in der □ □ □ □ □
Schule aus.
14. Ich habe in der Schule gelernt, wie ich mich bei □ □ □ □ □
einem Streit verhalten kann.
15. Wir nehmen Rücksicht aufeinander und gehen □ □ □ □ □
höflich miteinander um.
16. Wenn meine Lehrerin krank ist, kann ich sinn- □ □ □ □ □
voll weiter arbeiten.
17. Ich kenne die Internetseite (Homepage) □ □ □ □ □
unserer Schule.
18. Ich finde es gut, dass wir auch durch diesen □ □ □ □ □
Fragebogen nach unserer Meinung gefragt
werden.
19. Ich kann mir gut selber Ziele setzen, um mich □ □ □ □ □
zu verbessern.
20. Ich habe die Möglichkeit, meine eigenen Ideen □ □ □ □ □
in den Unterricht einzubringen.
21. Im Unterricht habe ich die Möglichkeit, □ □ □ □ □
selbstständig an Aufgaben zu arbeiten.
2.2 Das Schülerparlament
Im Schuljahr 2007/2008 ist an unserer Schule das Schülerparlament gegründet worden. Hierdurch erhalten alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ihre Schule mit zu gestalten. Hierbei werden im weitesten Sinn demokratische Spielregeln erlernt und erlebt. Hier die Satzung unseres Schülerparlaments:
Präambel:
Das Schülerparlament der Richard-Schirrmann-Schule, bietet allen Schülerinnen und
Schülern die Möglichkeit das Schulleben mitzubestimmen. Ziel ist es, das Wohlbefinden jedes Einzelnen zu stärken und zu fördern. Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung übernehmen.
Funktion:
Über die Klassensprecher und ihre Vertreter können alle Schülerinnen und Schüler Vorschläge zur Gestaltung des Schullebens in das Schülerparlament einbringen. Im Schülerparlament wird die Umsetzbarkeit der Wünsche und Anregungen diskutiert und schriftlich festgehalten. Anschließend informieren die beteiligten Schülerinnen und Schüler ihre Mitschüler über die Ergebnisse. Ebenso wie Schülervorschläge werden über die Schulleitung Vorschläge der Lehrerkonferenz in das Schülerparlament eingebracht. Das Schülerparlament wird dann um eine Stellungnahme oder gegebenenfalls um eine Ergänzung gebeten.
Organisation:
Das Schülerparlament setzt sich aus den Klassensprechern und ihren Vertretern, der Schulleitung und zwei Lehrerinnen zusammen. Die Lehrerinnen wechseln jahrgangsstufenweise von Sitzung zu Sitzung. So ist gewährleistet, dass von jeder Klasse die Klassenlehrerin einmal an den Sitzungen teilnimmt.
Die Sitzungen des Schülerparlaments finden viermal im Jahr statt, jeweils nach den Ferien. Sie dauern in der Regel 45 Minuten. Den Vorsitz übernimmt zunächst der Schulleiter. In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Schülerparlaments werden die weiteren Sitzungen geplant.
Der Ablauf der Sitzungen besteht aus der Begrüßung und der Diskussion mit Abstimmung über eingebrachte Anträge. Gewählte Schülerinnen und Schüler aus der vierten Klasse fertigen auf einem vorgefertigten Formular ein Protokoll der Sitzung an.
An der 1. Sitzung nach den Sommerferien nehmen die 1. Klassen nicht teil, da sie sich erst in der neuen Schule orientieren sowie als Gruppe zusammenfinden müssen und nicht schon nach zwei Wochen Klassensprecher wählen können. Kurz nach den Herbstferien stellen die zwei gewählten Schülervertreter die Arbeit des Schülerparlaments in den 1. Klassen vor, so dass ab dann die 1. Klassen auch regelmäßig an den Sitzungen teilnehmen.
2.3 Fahrten, Feste und Feiern
Klassenfeste, Klassenfeiern, Theaterbesuche und das Aufsuchen außerschulischer Lernorte haben einen großen Stellenwert im Leben unserer Schule. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler, aber auch das der Eltern, wird durch solche Veranstaltungen gestärkt.
Besondere Höhepunkte in der Grundschulzeit sind die Klassenfahrten der Richard-Schirrmann-Schule. Die Anzahl der Klassenfahrten wird individuell von Klasse zu Klasse festgesetzt und variiert zwischen zwei und vier Fahrten in der Grundschulzeit. Bei Eltern und Kindern werden diese Fahrten mit großer Begeisterung aufgenommen. Sie stärken die Zusammengehörigkeit und das Gemeinschaftsgefühl und haben starke positive Auswirkungen auf den Schulalltag über die Fahrt hinaus.
Dem ersten Schultag der Schulneulinge wird alljährlich besondere Beachtung geschenkt. Nach einem ökumenischen Wortgottesdienst in der Kirche werden die Schulneulinge auf dem Schulhof begrüßt. Die Gestaltung dieser Begrüßungsstunde übernehmen die Kinder anderer Schuljahre.
Alljährlich nimmt die Schule am traditionellen Martinszug teil, für den in den Klassen Fackeln gebastelt werden. Höhepunkte sind das Martinsfeuer auf dem Festplatz und die Austeilung der Weckmänner und Tüten in der Schule. Vertreter des Martinskomitees sammeln für diesen Zweck in den Wochen vor dem Martinsfest die notwendigen Geldmittel. In der „Martinswoche“ findet unsere alljährliche Fackelausstellung statt. Mit Hilfe einiger Eltern werden die Klassenräume entsprechend dekoriert und die Laternen unserer Schulkinder präsentiert.
An Karneval kommen die Kinder an einem Tag verkleidet zur Schule. In allen Räumen und auf den Fluren findet ein fröhliches Treiben statt. An „Altweiber“ endet der Unterricht um 11:11 Uhr mit dem „Auskehren“ der Klassen durch „Hexen“.
Im Advent treffen wir uns jeden Montag zum „Adventssingen“ in der Aula. Neben dem gemeinsamen Singen gestaltet eine Jahrgangsstufe das Adventssingen.
Seit über 25 Jahren veranstaltet die Schule regelmäßig Schulfeste. Unter großer Mithilfe der Eltern werden vielfältige Stände aufgebaut wie Spielstände, Ess- und Getränkestände sowie Verkaufsstände, die dann von den Eltern und den Lehrerinnen und Lehrern betrieben werden. Auch hier ist zu beobachten, dass man bei der Bitte um Mithilfe bei den Eltern stets auf spontane und hohe Resonanz stößt.
Seit dem Schuljahr 2004/2005 wechseln sich das Schulfest und eine große Projektwoche jährlich ab. Im Schuljahr 2011/12 fand zum ersten Mal eine Zirkus-Projektwoche in Zusammenarbeit mit dem Zirkus Sperlich statt. Eine Woche lang übten die Kinder unserer Schule in verschiedenen Artistengruppen Kunststücke ein, um diese dann in vier Aufführungen in dem auf unserem Schulhof aufgestellten Zirkuszelt (für 350 Personen) zu präsentieren. Nach entsprechenden Abfragen waren sich alle Beteiligten einig, dass sich der große organisatorische Aufwand für Eltern und Kollegium im Sinne eines einmaligen Erlebnisses für die Kinder gelohnt hat. So hat die Schulkonferenz beschlossen, das Projekt alle 4 Jahre an unserer Schule durchzuführen.